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Fairphone 5 im Test

Fairphone 5 im Test: Symbol für Verantwortung und Veränderung

In einer Welt, in der Technologie und Fortschritt oft auf Kosten der Umwelt und ethischer Standards gehen, stellt das Fairphone 5 eine erfrischende Ausnahme dar. Es ist mehr als nur ein Smartphone; es ist ein Symbol für Nachhaltigkeit, ethische Produktion und Langlebigkeit. In diesem ausführlichen Testbericht werden wir das Fairphone 5 unter die Lupe nehmen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Materialien, Reparierbarkeit und technische Spezifikationen im Vergleich zum Vorgängermodell, dem Fairphone 4.

Das Fairphone 5 ist ein Beispiel dafür, wie Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Es mag nicht das eleganteste oder leistungsstärkste Smartphone auf dem Markt sein, aber es ist ein starkes Statement für eine nachhaltigere Zukunft. Mit seiner herausragenden Reparierbarkeit, dem Engagement für faire Materialien und dem langen Software-Support setzt das Fairphone 5 durchaus neue Maßstäbe in der Smartphone-Branche.

Um das Ergebnis des Tests vorwegzunehmen: Wer noch ein älteres Handy besitzt, das seine besten Tage hinter sich hat, kann ohne Bedenken zum Fairphone 5 greifen. Wer bereits das Vorgängermodell besitzt, für den ist ein Upgrade auf das Fairphone 5 nicht zwingend notwendig. Alle anderen sind herzlich eingeladen, unseren Test zu lesen.

Das Fairphone 5.

Inhaltsverzeichnis

Fairphone 5 ausgepackt: Plastikfreie Verpackung

Auch beim Fairphone 5 verzichtet der Hersteller auf Plastik in der Verpackung. Stattdessen ist das Mobiltelefon in Papier eingewickelt. Wie beim Fairphone 4 wird davon ausgegangen, dass Kunden bereits ein Ladegerät und ein USB-C-Kabel besitzen, weshalb diese nicht im Lieferumfang enthalten sind. Sie können jedoch bei Bedarf separat bestellt werden, ebenso wie eine Schutzhülle und ein USB-C-Adapter für Kopfhörer.

Im Lieferumfang befindet sich neben dem Fairphone 5 selbst nur eine Kurzanleitung, ansonsten ist das Paket recht leer. Das Handy ist mit 210 Gramm leichter als sein direkter Vorgänger. Laut Hersteller besteht die Rückseite vollständig aus recyceltem Kunststoff und der Rahmen aus ASI-zertifiziertem Aluminium.

Nur das Handy und eine Kurzanleitung im Karton.
Das Fairphone 5 ist leichter als das Fairphone 4.

Größer und OLED: Design und Display des Fairphone 5

Das Fairphone 5 präsentiert sich in einem schlichten, funktionalen Design. Die Rückseite besteht zu aus 100% aus recyceltem Kunststoff. Trotz des etwas größeren Bildschirms (6,46 Zoll gegenüber 6,3 Zoll beim Fairphone 4) sind die Abmessungen des Geräts nahezu unverändert geblieben. Das Fairphone 5 ist erstmals mit einem kontrastreichen OLED-Display ausgestattet, das eine bessere Lesbarkeit im Freien bietet als das LC-Display des Vorgängers. Die Auflösung beträgt 1.224 x 2.770 Pixel, was eine scharfe Darstellung mit 459 ppi ermöglicht.

Das Display des 5G-Handys bietet eine Bildwiederholrate von 90 Hz, das Bild aktualisiert sich also 90 Mal pro Sekunde. Beim Vorgänger waren es noch 60 Hz. Die höhere Bildwiederholrate sorgt für ein flüssigeres Scrollen, verbraucht aber auch mehr Strom.

Das Fairphone 5 ist in den Farben Schwarz, Blau und Transparent erhältlich. Die hier vorgestellte transparente Variante ermöglicht einen Einblick in das Innere des Geräts, was die modulare Bauweise und die Reparierbarkeit des Smartphones hervorhebt.

Das OLED-Display kommt auf 6,46 Zoll
Die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hh.
Die transparente Rückseite der Spezialedition.

Ein wesentliches Merkmal des Fairphone 5 ist seine erneut modulare Bauweise. Das Handy besteht aus zehn Modulen, die einfach ausgetauscht werden können. Diese Bauweise hebt das Fairphone von der meist verklebten Konkurrenz ab und ermöglicht dennoch eine IP55-Zertifizierung, die einen hinreichenden Schutz vor Regentropfen gewährleistet, aber nicht das Prädikat wasserdicht verdient.

Als einziger Anschluss kommt USB-C zur Verwendung, auf einen klassischen Kopfhöreranschluss im 3,5-mm-Format wurde also verzichtet.

Foto- und Videoqualität des Fairphone 5 in Ordnung

Die Hauptkamera des Fairphone 5 bietet eine Auflösung von 50 MP und kommt erstmals mit einer optischer Bildstabilisierung (OIS). Die Ultraweitwinkel-Kamera bietet ebenfalls 50 MP. Die Kamera überzeugt im Praxistest mit kontrastreichen Fotos und kräftigen, aber nicht übertriebenen Farben. Die Selfiekamera bringt es auf eine Auflösung von 50 MP und macht auch 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Fairphone 4. Die Frontkamera befindet sich hinter einem Loch im Display und nicht mehr hinter einem größeren Notch.

Diese unbearbeiteten Fotos wurden mit dem Fairphohne 5 aufgenommen, bei unterschiedlichen Tageslichtverhältnissen:

Auch wenn die Auflösung angehoben und eine optische Bildstabilisierung verwendet wurde, sind bei den Kameras keine Wunder zu erwarten. Zwar sind Fotos und Videos mit dem Fairphone 5 deutlich besser als mit dem Fairphone 4, aber mit anderen Smartphones der selben Preisklasse kann es das neue Fairphone weiterhin nicht aufnehmen. Nutzer, die viel Wert auf Fotografie und Videografie legen, werden die Verbesserungen im Fairphone 5 sicherlich zu schätzen wissen. Mit Höchstelstungen ist aber nicht zu rechnen.

Auch an der Kamera-Software sollte Fairphone noch arbeiten, diese könnte noch gerne etwas flotter reagieren. Die Zoom-Einstellung ist etwas frickelig und ungenau. Der Wechsel vom Weitwinkel- zum Ultraweitwinkel geschieht automatisch, wenn der Zoom-Slider ganz nach unten geschoben wird.

Ein paar Außenaufnahmen des Fairphone 5, ebenfalls ohne Bearbeitung direkt von der Kamera genommen:

Bei Innenaufnahmen ist es mit viel natürlichem Licht durchaus möglich, störungsfreie Fotos zu erstellen. Doch erst draußen werden die Bilder bei Tageslicht detailreicher, genau wie bei anderen Smartphones.

Fairphone 5: Akku, Leistung und Speicher

Der Akku des Fairphone 5 hat eine Kapazität von 4.200 mAh. Er kann über USB-C mit einem 30-Watt-Ladegerät in 20 Minuten auf 50 Prozent aufgeladen werden. Bemerkenswert ist, dass die Batterie des Fairphone 5 als weltweit erster Smartphone-Akku auf fair zertifiziertes Kobalt und Lithium setzt. Gold und Stahl stammen zu 100 Prozent aus Recycling. Der Akku kann nicht kabellos mit Strom versorgt werden. USB-C-Kabel und Ladegerät sind nicht im Lieferumfang enthalten und müssen separat erworben werden.

Die Akkukapazität könnte in dieser Preisklasse gerne etwas höher sein. Spätestens am zweiten oder dritten Tag muss das Handy wieder an die Steckdose, bei intensiver Dauernutzung hält es natürlich nur wenige Stunden durch. Ein Stromsparmodus kann aktiviert werden, um die Akkulaufzeit zu verlängern, indem nicht benötigte Funktionen (Bluetooth, GPS, NFC) ausgeschaltet werden.

Die Doppelkamera im Detail.
Ein Blick in das Innere …
… mit dem leicht zu wechselnden Akku.

Das Fairphone 5 ist mit dem 5G-fähigen Qualcomm-Prozessor QCM6490 ausgestattet und unterstützt den schnellen WLAN-Standard WiFi 6. Es verfügt über 8 GB RAM und 256 GB internen Speicher, der mittels microSD-Karte um bis zu 2 TB erweitert werden kann. Im Vergleich zum Fairphone 4, das mit einem Qualcomm Snapdragon 750G ausgestattet ist, bietet das Fairphone 5 eine verbesserte Leistung, auch wenn es im Jahr 2023 nicht zu den leistungsstärksten Smartphones auf dem Markt zählen wird.

Neben einer herkömmlichen SIM-Karte kann im Fairphone 5 erstmals auch eine optionale eSIM verwendet werden. Die digitale SIM-Karte muss allerdings vom Mobilfunkbetreiber unterstützt werden, was immer häufiger der Fall ist.

Das Fairphone 5 zeichnet sich durch seine hervorragende Reparierbarkeit aus. So kann beispielsweise das Display durch Lösen von acht Schrauben ausgetauscht werden. Dieser modulare Aufbau ermöglicht es dem Nutzer, das Gerät bei Bedarf selbst zu reparieren, was die Lebensdauer des Smartphones deutlich verlängert. Ersatzteile können direkt vom Hersteller oder von einem Drittanbieter bezogen werden.

Für den Batteriewechsel ist nicht einmal ein Schraubendreher erforderlich. Einfach den Deckel des ausgeschalteten Telefons abnehmen und der Akku kann entnommen werden. So einfach geht das bei kaum einem anderen Smartphone auf dem Markt.

Der Hersteller bietet eine große Auswahl an Ersatzteilen zu recht erschwinglichen Preisen an. Das erleichtert die Reparatur und Wartung des Fairtphone 5 enorm und macht es zu einer nachhaltigen Wahl für alle, die Wert auf Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit legen.

5 Jahre Garantie: Software und Betriebssystem des Fairphone 5

Fairphone hat wieder ein eher minimalistisches Design für die Software gewählt, was uns persönlich sehr gefällt. Besonders hervorzuheben ist, dass das Smartphone nahezu frei von unnötiger Bloatware ist. Wie zu erwarten, läuft es auf einem Standard-Android mit diversen Google-Apps, ergänzt durch eine spezielle Fairphone-App. Mehr ist nicht vorinstalliert. Weitere Apps können einfach über den Play Store heruntergeladen und genutzt werden. Ein optionaler Dark Mode ist ebenfalls verfügbar.

Der Homescreen.
Vorinstallierte Apps.
Google Maps.
Erweiterbarer Speicherplatz.

Das Fairphone 5 startet mit Android 13. Der Hersteller verspricht fünf Jahre Garantie auf das Gerät sowie acht Jahre Software-Support. Das bedeutet, dass Updates bis mindestens Android 18 garantiert sind. Ein wichtiger und ungewöhnlicher Aspekt, da viele Hersteller nach wie vor oft nur kurze Update-Zeiträume anbieten, was zu einer schnelleren Obsoleszenz der Geräte führt. Der Nachhaltigkeitsgedanke setzt sich also auch bei der Software durch.

Fazit zum Fairphone 5: Lohnt sich das Handy?

Ja, wenn die Leistung nicht der Kaufgrund ist. Für diejenigen, die Wert auf Umweltfreundlichkeit, ethische Produktion und Langlebigkeit legen, ist das Fairphone 5 eine ausgezeichnete Wahl. Es zeigt, dass es durchaus möglich ist, Technologie zu verwenden, ohne dabei die Umwelt oder ethische Standards zu kompromittieren.

Das Fairphone 5 lohnt sich, wenn der Kontext relevant ist. Es ist ein Beweis dafür, dass Veränderung möglich ist und dass Verbraucher die Macht haben, durch ihre Kaufentscheidungen einen positiven Einfluss auszuüben.

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