Zum Inhalt springen

Langes Recht auf Reparatur: EU stellt neue Pläne vor

Die EU-Kommission plant, dass Hersteller verschiedenster Elektrogeräte dazu verpflichtet werden sollen, diese auch noch Jahre nach dem Kauf reparieren zu müssen. Bis zu zehn Jahre sind im Gespräch. Auch eine Online-Plattform für Reparaturen soll es geben.

EU-Pläne für langes Recht auf Reparatur

Die Europäische Kommission hat den letzten Teil ihres Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft angekündigt und dabei einen Vorschlag für neue EU-Regeln vorgelegt. Diese sollen es Verbrauchern erleichtern, defekte Produkte repariert zu bekommen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Recht auf Reparatur zielen darauf ab, Elektroschrott zu reduzieren, indem verhindert wird, dass reparierbare Produkte vorzeitig entsorgt werden. Der Vorschlag baut auf der Ausweitung der Ökodesign-Vorschriften der EU auf.

Die Maßnahmen betreffen Haushaltsgeräte wie Staubsauger und Kühlschränke, aber auch Bildschirme, Server, Datenspeicher und bald auch Smartphones, andere Telefone und Tablets.

Der Vorschlag zielt darauf ab, einen unterstützenden Rahmen für die Anforderungen an die Reparaturfähigkeit zu schaffen. In einer Pressemitteilung erklärt die Kommission, dass in den letzten Jahrzehnten bei defekten Produkten häufig der Ersatz der Reparatur vorgezogen wurde. Für Verbraucher habe es schlicht keine ausreichenden Anreize gegeben, Produkte nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist reparieren zu lassen.

Auch Handys sollen sich einfacher und länger reparieren lassen (Bild: Unsplash).

Die vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten ein neues Recht der Verbraucher auf Reparatur sowohl von Produkten, für die eine Garantie gilt, als auch von Produkten, die nicht mehr unter die gesetzliche Garantie fallen. Die Verkäufer werden verpflichtet, Reparaturen für technische Produkte anzubieten, die noch unter die Garantie fallen, es sei denn, dies ist teurer als ein Austausch.

Über die gesetzliche Garantie hinaus sollen Verbraucher in der EU neue Rechte und Instrumente erhalten, die die Reparatur zu einer einfachen und zugänglichen Option machen. Der Vorschlag soll Herstellern und Verkäufern Anreize bieten, nachhaltigere Geschäftsmodelle zu entwickeln und den Reparatursektor zu fördern.

Online-Plattform für Reparaturen geplant

Der Initiative nach ist auch die Einrichtung einer Online-Reparatur-Vermittlungsplattform geplant, um Verbraucher mit Werkstätten und Händlern für gebrauchte Produkte in ihrer Nähe zu verbinden. Die Plattform soll dazu beitragen, den Markt für wiederaufbereitete Produkte zu stärken. Verbraucher sollen über die Plattform nach Orten und Qualitätsstandards suchen können, um attraktive Angebote zu finden.

Der Vorschlag sieht zudem die Einführung eines europäischen Reparatur-Informationsformulars vor, das Kunden bei jeder Werkstatt anfordern können. Ziel ist es, Transparenz über Reparaturbedingungen und Preise zu schaffen und Vergleiche zu erleichtern.