Mit dem am 30. August erschienenen Fairphone 5 arbeitet der gleichnamige Hersteller aus den Niederlanden weiter daran, die Welt mit nachhaltigen Handy ein kleines Stückchen besser zu machen. Das neue Modell soll das bisher leistungsstärkste Smartphone der Reihe sein und für Schnelligkeit, Bildqualität und Nachhaltigkeit stehen, ohne die Umwelt zu beeinträchtigen.
Grund genug für uns, das Fairphone 5 mit seinem direkten Vorgänger, dem Fairphone 4, zu vergleichen und die technischen Daten, den Hard- und Software-Support und natürlich den Preis genauer zu analysieren.
So unterscheiden sich Fairphone 4 und 5:
Fairphone 4 | Fairphone 5 | |
Display | 6,3 Zoll LCD, 2.340 x 1.080 Pixel, 60 Hz | 6,46 Zoll OLED, 2.700 x 1.224 Pixel, 90 Hz |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 750G | Qualcomm QCM6490 |
Speicher | 6 GByte LPDDR 4x RAM, 128 GByte UFS2.2 Flash-Speicher | 8 GByte LPDDR 4x RAM, 256 GByte UFS2.2 Flash-Speicher |
Kamera (Rückseite) | 50 Megapixel Hauptkamera mit f/1.6, 50 Megapixel Superweitwinkelkamera mit f/2.2 und 120 Grad Bildwinkel | 50 Megapixel Hauptkamera mit f/1.88 und OIS (Sony IMX800), 50 Megapixel Superweitwinkelkamera mit f/2.2 und 121 Grad Bildwinkel (Sony IMX858) |
Frontkamera | 25 MP | 50 MP |
Akku | 3.905 mAh | 4.200 mAh |
Konnektivität | 5G, Wifi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.1 | 5G, Wifi 6E, Bluetooth 5.2 LE |
Abmessungen | 162 x 75,5 x 10,5 mm | 161 x 75 x 9,8 mm |
Gewicht | 224 g | 212 g |
Betriebssystem | Android 11 | Android 13 |
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Fairphone 5: Mehr austauschbare Module
Genau wie sein Vorgänger ist auch das Fairphone 5 wieder modular aufgebaut: Insgesamt zehn Teile lassen sich tauschen – also noch einmal zwei mehr, als beim Fairphone 4. So können Nutzer im Falle eines Defekts einzelne Ersatzteile erwerben und diese in den meisten Fällen selbst tauschen.
Trotzdem ist das Handy rein äußerlich deutlich schlanker und leichter geworden, ohne die typischen Wiedererkennungsmerkmale (z. B. das dreieckige Kameramodul mit runden Ecken) zu verlieren. Auch die Einkerbung im Rahmen, mit deren Hilfe sich die Rückseite des Fairphone 5 entfernen lässt, ist weiterhin vorhanden. Die IP-Schutzklasse des Gehäuses wurde von IP54 auf IP55 angehoben.
Spannend ist auch die Entwicklung des Akkus: Die Kapazität ist im Vergleich zum Fairphone 4 von 3.905 mAh auf 4.200 mAh gestiegen und wird anstelle von 20 Watt nun mit bis zu 30 Watt geladen. Das mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, bei Samsung & Co. geht’s oft allerdings auch nicht schneller.
Längerer Update-Zeitraum Dank industriellem SoC
Die größte Neuerung nimmt der Fairphone allerdings beim Chipsatz vor: Im Inneren des Fairphone 5 werkelt ein Qualcomm QCM6490, der eigentlich eher für Industrie- und Embedded-Anwendungen gedacht ist. Der 8-Core-SoC erreicht bis zu 2,7 GHz und liegt damit in Sachen Leistung in etwa auf dem Niveau des Snapdragon 778G 5G.
Da Qualcomm für den Chip einen längeren Software-Support anbietet als im Consumer-Bereich, profitiert auch das Fairphone 5 von einer längeren Unterstützung. Fairphone verspricht, das neue Modell die nächsten acht Jahre – also bis 2031 – mit Updates zu versorgen. Das erscheint insofern glaubwürdig, da in der Vergangenheit bereits mehrfach Modelle länger als angegeben supportet wurden.
Durch den neuen SoC profitiert das Fairphone 5 auch in Hinblick auf die Konnektivität. So wird neben Bluetooth 5.2 und Wi-Fi 6E neuerdings auch eSIM unterstützt. Das Smartphone kommt ab Werk mit Android 13, auf die Installation von Bloatware verzichtet der Hersteller erfreulicherweise komplett.
Größeres Display und leistungsstarke Dual-Kamera
Darüber hinaus hat Fairphone beim neuen Modell aber noch an weiteren Stellen aufgerüstet. Das auf 6,46 Zoll angewachsene OLED-Display bietet eine Auflösung von 2.700 x 1.224 Pixel bei einer unterstützen Bildrate von maximal 90 Hz. Statt einem LCD (IPS) wie beim Fairphone 4 setzt man nun auf die POLED-Technologie mit deutlich höheren Reaktionszeiten. Trotzdem ist das Fairphone 5 kompakter in seiner Bauweise und sogar 12 g leichter als sein Vorgänger.
Gut zu wissen: Beim Fairphone 4 wurden laut Aussage des niederländischen Unternehmens ca. 30 bis 40 Prozent der Materialien recycelt oder fair beschafft. Bei der 5er Version sind es sogar 70 Prozent. Die fünf Jahre Garantie, die es auch schon beim Vorgänger gab, hält Fairphone auch beim neuen Modell aufrecht.
In einem Loch im Bildschirm ist die 50-MP-Frontkamera verbaut (beim Vorgänger waren es noch 25 MP), eine Aussparung oder Einkerbung am oberen Displayrand (Notch) wie das Fairphone 4 hat das neue Modell jedoch nicht. Die Dualkamera auf der Rückseite besteht aus einer Haupt- und einer Superweitwinkelkamera mit jeweils 50 MP (Sony IMX800 und IMX858), was im Vergleich zu den 48 MP des Modell 4 nur einer geringen Anhebung entspricht.
Fairphone 5: Preise & Verfügbarkeit
Die steigende Inflation hat leider auch vor den Smartphone-Preisen nicht halt gemacht. War das Fairphone 4 mit 8 GB RAM und 256 GB internem Speicher noch für knapp 640 Euro zu haben, werden für das neue Modell mit gleicher Ausstattung 699 Euro* fällig.
Das Fairphone 5 ist ab sofort beim Hersteller oder alternativ bei Alternate und Memolife erhältlich* und wird in drei Farben (Blau, Schwarz, Transparent) angeboten. Bei 1&1 und O2 findet man überdies bereits erste Mobilfunkverträge, bei denen das Fairphone 5 inklusive ist. Weitere Anbieter werden sicherlich in naher Zukunft folgen.
Parallel zur Ankündigung des Smartphones hat Fairphone auch die UVPs für die Ersatzmodule bekanntgegeben:
- Display: 99,95 Euro
- Rückseite: 24,95 Euro
- Top-Einheit: 39,95 Euro
- Akku: 39,95 Euro
- Selfie-Kamera: 34,95 Euro
- Hauptkamera: 69,95 Euro
- Ultraweitwinkelkamera: 44,95 Euro
- USB-C-Anschluss: 19,95 Euro
- Lautsprecher: 24,95 Euro
- Hörmuschel: 19,95 Euro