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Energielabel für Handys kommt, Ökodesign-Richtlinie wird verschärft

Die Europäische Union möchte für Smartphones und Tablets ein Energielabel einführen. Darüber hinaus soll es neue und verpflichtende Anforderungen beim Ökodesign geben, wie längere Software-Updates und mehr Ersatzteile. Ziel ist es, dass Smartphones länger als bisher genutzt werden.

EU plant Energielabel für Handys und Tablets

Ganz wie bei anderen Elektronikgeräten sollen auch Smartphones und Tablets künftig über ein Energielabel kategorisiert werden können. Ab dem Jahr 2023 erhalten Geräte dem EU-Plan zufolge je nach Energieeffizienz eine Benotung zwischen A und G. Entscheidend ist hier die Akkulaufzeit und die Akkukapazität. Die Effizienz wird aus einem Ausdauerwert berechnet.

Darüber hinaus wird das Energielabel für Handys noch weitere Werte zeigen, wie eine typische Akkulaufzeit in Stunden. Auch die Zahl der Ladezyklen wird angegeben, nach denen noch mindestens 80 Prozent der originalen Kapazität besteht. Die Angabe eines Robustheitswerts ist ebenfalls geplant. Hinweise zur Wasser- und Staubfestigkeit sind zusätzlich auf dem Energielabel zu finden, so der Plan. Möglicherwiese kommen auch Angaben zur Reparierbarkeit wie beim Eco Rating.

Die neuen Regeln sollen spätestens im Sommer 2022 im Detail feststehen. Derzeit werden Rückmeldungen von Verbänden und Mitgliedstaaten eingeholt.

So oder so ähnlich wird das EU-Label für Handys und Tablets aussehen. Quelle: heise online.

Ökodesign-Richtlinie: Mehr Nachhaltigkeit bei Smartphones

Neben dem Energielabel möchte die EU auch neue Ökodesign-Anforderungen durchsetzen. Im Mittelpunkt steht hier eine verbesserte Nachhaltigkeit von Smartphones und Tablets. Langlebigkeit und Reparierbarkeit gehören zu den wichtigsten Punkten. Hersteller sollen gezwungen werden, für ihre Geräte mindestens fünf Jahre lang Sicherheitsupdates bereitzustellen. Aktualisierungen für das Betriebssystem (Android, iOS) sollen drei Jahre lang kostenlos angeboten werden. Bei vielen Android-Herstellern ist derzeit bereits nach zwei Jahren Schluss. Apple bildet in diesem Bereich eine positive Ausnahme.

Akkus sollen als Mindestanforderung nach 1.000 Ladezyklen noch eine Kapazität von 80 Prozent vorweisen. Lässt sich die Batterie einfach austauschen, dann genügen auch 500 Ladezyklen.

Ersatzteile müssen der EU zufolge künftig über einen Zeitraum von fünf Jahren zum Verkauf stehen. Dazu gehören neben Akkus auch weitere Bauteile von Smartphones wie Kameras und Mikrofone. Kunden sollen darüber hinaus für jedes Modell Ersatz-Bildschirme erstehen können. Bei Tablets möchte die EU sogar sechs Jahre vorschreiben.

Ein weiteres Detail betrifft die Preise der Ersatzteile, die verpflichtend von den Herstellern veröffentlicht werden müssen. Eine spätere Anhebung des Preises soll untersagt werden.